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Sekundarschule Bethel

Lesung des Jugendbuchautors Dirk Reinhardt in der Sekundarschule

Welches ist von Ihren eigenen Büchern Ihr Lieblingsbuch? Gibt es einen Fortsetzungsband zu den „Train Kids“? Wie viel verdienen Sie mit Ihren Büchern? Der Aufforderung, sich auch während seines Vortrags zu melden und Fragen zu stellen, kamen die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Sekundarschule Bethel ausgiebig nach, sodass die abwechslungsreichen 90 Minuten mit dem sympathischen Jugendbuchautoren wie im Fluge vergingen. Ermöglicht wurde die Lesung durch das Landesprogramm Kulturagenten für kreative Schulen NRW.

Während der letzten Wochen hatten sich die beiden Klassen intensiv mit dem Roman beschäftigt, der von fünf Jugendlichen handelt, die als blinde Passagiere auf Güterzügen über 2.500 Kilometer durch Mexiko reisen, um illegal in die USA zu gelangen und einem elternlosen sowie ärmlichen und kriminellen Leben zu entkommen.

Anschaulich erzählte Reinhardt von seinen Recherchen in Mexiko und den zahlreichen Gesprächen mit Jugendlichen, die diese gefährliche Reise auf sich nehmen. Er schilderte ebenso anschaulich unter welchen schlechten Bedingungen Kinder und Jugendliche in anderen Gegenden der Welt leben, so dass im Forum der Sekundarschule die tiefe Betroffenheit aller Anwesenden allein schon durch die anteilnehmende Stille zu spüren war.

Außerdem las der Autor einen Abschnitt aus einem seiner acht Romane „Train Kids“ vor. Dieser Roman zählt wie auch schon sein Werk „Edelweißpiraten“ zu einer der beliebtesten Lektüre in Schulen. Wie gut sein Roman bei den Jugendlichen ankommt, zeigte die Frage, ob er demnächst verfilmt würde. Und tatsächlich konnte Reinhardt berichten, dass ihm eine Anfrage vorliegt. An eine Fortsetzung des Romans hatte er zunächst nicht gedacht, räumte aber ein, dass das offene Ende von „Train Kids“ einen zweiten Band nahelegt, den er jetzt auch vorbereitet.

Überrascht war sein Publikum davon, dass es von der ersten Idee zum Buch über die Recherche, dem Schreiben, Korrekturlesen und Drucken 18 Monate brauchte. Und dass er lediglich 8% vom Verkaufspreis seiner Bücher bekommt, also zwischen 50 Cent und einem Euro pro Buch, hätten seine Zuhörer nicht erwartet.

Ein Lieblingsbuch habe er nicht, berichtete der Autor. Eigentlich sei es in der Regel das, an dem er gerade arbeite, da er den Charakteren dann am nächsten sei.

Ein großes Kompliment machte Dirk Reinhardt den beiden Klassen nach der Veranstaltung. Bei seinen ca. 200 Lesungen pro Jahr müsse er häufig nach 45 Minuten eine Pause machen, da sich das Publikum nicht länger konzentrieren könne und unruhig würde. In Bethel musste dagegen Frau Ziegler, die den Besuch des Autors organisiert hatte, den Gast nach 90 Minuten darauf aufmerksam machen, dass die Zeit abgelaufen war.

Natürlich ließen sich abschließend viele Schülerinnen und Schüler ihr Buch mit einem Autogramm des beliebten Autors signieren.